Tour: Tracing Django Reinhardt in France // Auf den Spuren Django Reinhardts in Frankreich


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Ein Blogeintrag aus dem Campingwagen, der gerade aus Paris auf der französischen A6 in Richtung Burgund rollt. An Bord sind Uli Hoffmeier, Lemuel Luyando und ich. 

Lemuel wuchs in Puerto Rico auf und spielt das Puerto-ricanische Instrument Cuatro mit dem er neben traditioneller Musik auch mit großartiger Finesse Jazz Manouche spielt. Gerade ist er auf Europa Tournee. Im letzten Jahr hatte er Uli auf einem Workshop in Italien kennengelernt. Die Liebe zu Django hatte Lemuel zu Uli geführt, der sich wiederum mit großer Liebe dem Jazz-Manouche widmet - unter anderem mit seiner Band Premier Swingtett. Uli reiste letztes Jahr von seiner USA-Tournee mit Max Raabe nach Puerto Rico, um dort auf Einladung Lemuels einen Workshop zu geben. Ich durfte Uli im Oktober 2023 auf einem Workshop in der Provence kennenlernen, den er dort schon seit 2004 ausrichtet. Uli und mich verband gleich die Liebe zur 7-saitigen Jazzgitarre. Und nun sind wir drei gemeinsam on the road: auf den Spuren Django Reinhardts.

Lemuel kam von seiner Konzerttour in Polen nach Berlin, wo sich die beiden in Ulis Campingwagen setzten, um zu mir nach Heidelberg zu fahren. Den ersten Abend lernten wir uns bei mir im Wohnzimmer musikalisch kennen. Am Tag darauf spielten wir das erste Konzert im Heidelberger Biergarten "Omas" - mit einer wundervollen Stimmung! Schon am nächsten Tag ging es mit dem gepackten Camper in die Pfalz und das Abenteuer begann. Wir spielten in dem komplett ausreservierten Restaurant La Boutique Trinkkultur. Neben dem Spaß nur bisher ungespielte Tunes zu spielen, war es einfach ein kulinarisches Fest! Gastronom Kai, verwöhnte uns nach Strich und Faden (Große Empfehlung für jeden Besuch in Neustadt - Kai ist ein herzensguter und interessanter Mensch, der Kultur und Genuss unglaublich zelebriert!). Unter den sehr wertschätzenden und aufmerksamen Gästen war zufällig jemand aus der Reinhardt-Familie: Ein Paar, das gemeinsam mit uns eine Zugabe spielte.

Aus der Pfalz fuhren wir am nächsten Tag weiter in Richtung Paris. Wir campten in Samoreau, besuchten Djangos Grab in Samois sur Seine und natürlich Paris. Wir hörten Musiker seine Musik im bekannten Chop des Puces spielen. Wir fanden den Platz im Quartier de Clignancourt, wo Djangos Wohnwagen stand als bei einem Brand seine Finger deformiert wurden und er fortan seinen einmaligen Zugang zur Musik erarbeitete - ein Zugang der  die Jazzgeschichte verändern sollte. Zudem besuchten wir den Gitarrenbauer Cyril Gaffiero. Das nächste feste Ziel ist St. Léger im Burgund, wo uns Markus erwartet, der und bereits am Wochenende in Samoreau besucht hatte. Wir werden dort Repertoire checken, arrangieren und werden versuchen Djangos Musik mit Puerto-ricanischen Repertoire zu verbinden. Wir freuen uns auf die vielen (musikalischen) Begegnungen!





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ENG

A blog post from the camper van, currently rolling from Paris along the French A6 towards Burgundy. On board are Uli Hoffmeier, Lemuel Luyando, and me.

Lemuel grew up in Puerto Rico and plays the Puerto Rican instrument Cuatro. With this instrument, he performs not only traditional music but also Jazz Manouche with remarkable finesse. He is currently on a European tour. Last year, he met Uli at a workshop in Italy. Lemuel’s love for Django led him to Uli, who is deeply dedicated to Jazz Manouche, especially with his band Premier Swingtett. Last year, Uli traveled from his USA tour with Max Raabe to Puerto Rico to give a workshop at Lemuel’s invitation. I had the pleasure of meeting Uli in October 2023 at a workshop in Provence, which he has been organizing since 2004. Uli and I immediately bonded over our love for the 7-string jazz guitar. And now, the three of us are on the road together: tracing Django Reinhardt.

Lemuel arrived in Berlin from his concert tour in Poland, where he and Uli set off in Uli’s camper van to drive to me in Heidelberg. We first met musically in my living room. The next day, we played our first concert at the Heidelberg beer garden "Omas"—the atmosphere was wonderful! The following day, we headed to the Palatinate with our packed camper, and the adventure began. We performed at the fully booked restaurant La Boutique Trinkkultur. Besides the joy of playing previously unperformed tunes, it was a culinary feast! Kai, the restaurateur, spoiled us thoroughly (If you ever visit Neustadt, visit Kais Restaurant! He is an incredibly fascinating person who celebrates culture and enjoyment like no other!). Among the very appreciative and attentive guests was, coincidentally, a member of the Reinhardt family: a couple who performed an encore with us.

The next day, we traveled from the Palatinate towards Paris. We camped in Samoreau, visited Django’s grave in Samois-sur-Seine, and, of course, explored Paris. We listened to musicians playing his music at the renowned Chope des Puces. We found the spot in the Quartier de Clignancourt where Django’s caravan stood when a fire deformed his fingers, leading to his unique approach to music—a style that would change the history of jazz. We also visited the luthier Cyril Gaffiero. Our next destination is St. Léger in Burgundy, where Markus, who had already visited us over the weekend in Samoreau, is expecting us. There, we will review our repertoire, arrange music, and attempt to blend Django’s music with Puerto Rican pieces. We look forward to many (musical) encounters!







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